Kenia-Sandboa

Gongylophis colubrinus loveridgei

Adultes Weibchen
Adultes Weibchen

Einleitung

Sie wird zwischen 50 - 70 cm lang, wobei die Weibchen größer als die Männchen werden. In Gefangenschaft können sie bei guter Fütterung weitaus größer werden.

 

Text noch in Bearbeitung !

Verbreitung

Das Verbreitungsgebiet von Gongylophis colubrinus loveridgei erstreckt sich hauptsächlich über Somalia, Nordkenia, bis Tansania und die Teile der Arabischen Halbinsel. Die Nominatform Gongylophis colubrinus colubrinus ist vom Sudan, Ägypten und über Äthiopien verbreitet. Bewohnt werden extrem trockene und sandige Lebensräume. In Kenia sollen sie sogar bis ins nördliche Gebiet des Tsavo Ost vorkommen. Die natürliche Durchschnittstemperatur beträgt 28 - 40 Grad Celsius. 

Haltung (In Bearbeitung)

Von der Ostafrikanischen Sandboa habe ich insgesamt drei Terrarien, wobei zwei eine kleine bis mittlere Größe besitzen und ein weiteres  kleines Aufzuchtterrarium

Sandboa Terrarium 1, Zuchtpaar + Jungtiere
Sandboa Terrarium 1, Zuchtpaar + Jungtiere
Sandboa Terrarium 2, ältere Jungtiere
Sandboa Terrarium 2, ältere Jungtiere
Aufzuchtterrarium Jungtiere
Aufzuchtterrarium Jungtiere

Beutespektrum

Echsen wie Geckos, kleine bis mittelgroße Nagetiere, selten kleine Vögel 

Adultes Weibchen frisst eine Maus
Adultes Weibchen frisst eine Maus

Fortpflanzung

Am 14. Juni entdeckte ich sieben Jungtiere im Terrarium des Paares. Die Jungtiere waren anfangs noch recht scheu und häuteten sich nach einer Zeit. Erst nach einigen Wochen legte ich tote Babymäuse auf einen Stein in das Terrarium. Nach und nach nahmen die noch sehr kleinen Babyschlangen die Babymäuse an. Sie entpuppten sich als gute Fresser, besser als die Elterntiere in diesem Alter ! Einige Exemplare beißen auch wenn sie in die Hand genommen werden, aber das ist nur eine Schutzreaktion um sich vor Feinden zu wehren. Der Biss ist harmlos und tut nicht weh. Es ist vielmehr ein Zwicken. Ich werde die kleinen Sandboas alle zusammen in ein separates Terrarium überführen, damit die Elterntiere nicht die Beute ihrer sogenannten "Kinder" weg schnappen. Ich beobachtete schon einmal das das adulte Weibchen sich in die tote Babymaus und eins von den Baby Sandboas verbiss. Das Jungtier lies blitzschnell los und flüchtete in den Sand. Man sollte die Sandboas immer beobachtend füttern, um Beißereien untereinander zu vermeiden.

Einige Nachzuchten vom Jahr 2022
Einige Nachzuchten vom Jahr 2022

Kupulation

Die Paarung meiner Ostafrikanischen Sandboas beginnt Anfang Februar und durchschnittlich zur selben Tageszeit. In den späten Nachtstunden zwischen 3-6 Uhr kann man das Schauspiel der Werbe Zeremonie und die darauffolgender Kopulation beobachten. Dies wiederholt sich dann den ganzen Tagesablauf. Es lässt sich mit den Jahren nicht weiterhin dabei stören und wenn man trotz stärkerem Blitz mit der Spiegelreflexkamera knippst, bleibt das Paar unbeindruckt. Ich hatte im Gegensatz zum vorigem Jahr mal die Gelegenheit das Paar bei seinem Treiben zu beobachten. Da ich mir erst eine neue Kamera gekauft habe und noch nicht richtig mit ihr eingespielt bin, im Gegensatz zur älteren, sind die Fotos eventuell nicht ganz perfekt. Aber man kann deutlich gut erkennen wie das Männchen versucht mit einem seiner zwei Hemipenise in die Kloake des Weibchens einzudringen um eine Befruchtung zu erreichen.

 

Am 11. Februar 2020 war es dann wieder soweit. Das Pärchen kopuliert oder ist eifrig dabei sich fortzupflanzen. Ich bin fest dabei überzeugt das ich in diesem Jahr wieder eine erfolgreiche Nachzucht erzielen werde. Die Nachzuchten vom vorigem Jahr 2019 leben aktuell immer noch mit dem Elternpaar gemeinsam im Terrarium. Auf den Fotos kann man zb ein Kopf eines der sechs Jungtiere erkennen das neugierig dem Treiben zusieht. Sechs Jungtiere behalte ich noch weiterhin für die Aufzucht um eine größere Zuchtgruppe zu bilden. 

Das Zuchtpaar beim Liebesspiel
Das Zuchtpaar beim Liebesspiel
Männchen, Versuch der Begattung
Männchen, Versuch der Begattung
Neugierig, ein Jungtier 2019 schaut zu
Neugierig, ein Jungtier 2019 schaut zu

Wie schon im Text oben erwähnt, kamen am Juni 2020 vier gesunde Jungtiere zur Welt. Leider fraßen zwei davon recht lange nicht, da sie an die angebotenen Beutetiere kein Interesse zeigten. Zwangsgefüttert wurde in dieser Zeit nicht. Erst am Anfang Februar 2020 fraßen beide selbstständig tote Babymäuse. Ein Gewichtsverlust in dieser Zeit war nur gering und ohne große Sorge. Die schon von Anfang an fressenden Geschwister des selben Wurfs, haben bereits schon gut an Größe zugelegt. 

Aufzucht

Bei der Aufzucht der Jungtiere, muss man nicht mit Schwierigkeiten rechnen wie zb bei europäischen Vipern oder anderen etwas heikleren Schlangenarten. Anfangs fressen die meisten kleinen Sandboas nicht, den sie müssen erst nach der ersten Häutung einige Wochen oder sogar Monate richtigen Hunger entwickeln bis sie letztendlich doch tote oder lebende Babymäuse selbstständig fressen. In freier Natur werden kleine Echsen bevorzugt, was man in der Gefangenschaftshaltung vermeiden muss. Den viele Echsenarten die von keiner gesunden Nachzucht stammen, haben vielerlei Endoparasiten, die den Schlangen schaden können. Ausserdem würde man ja auch keine ostafrikanischen Echsenarten aus dem Verbreitungsgebiet und Lebensraum/Biotop der Ostafrikanischen Sandboa verfüttern, sondern fremdländische aus fernen Kontinenten unterschiedlicher Klimaansprüche und Lebensräumen. Diese fremdländischen Echsen tragen oft gefährliche Endoparasiten, auf die das Immunsystem und der Organismus der Ostafrikanischen Sandboas keine Abwehr entwickelt haben und letztendlich die Boas tödlich erkranken könnten. 

 

Es ist auch nicht zwingend ratsam Echsen an Schlangen zu verfüttern wenn es eine alternative dafür gibt. Babymäuse werden in den meisten Fällen von den kleinen Sandboas angenommen, wenn sie zuvor einige Zeit hungerten. Aber einige Exemplare gehen schon nach kurzer Zeit an die Babymäuse und manchmal beobachte ich, das nach einer Woche nach der geburt eine kleine Sandboa selbstständig eine Babymaus frisst. Die kleinen Sandboas werden am besten in recht kleinen Aufzuchtterrarien gepflegt, in dem die kleinen Boas leichter zu kontrollieren sind und man sie zur selbstständigen Nahrungsaufnahme bewegen bringen kann. Wenn die kleinen Sandboas schon bereitwillig Babymäuse fressen, können sie mit weiteren selbstständig fressenden Artgenossen in ein größeres Terrarium gepflegt werden. Dieses Terrarium kann man dann auch schön gestalten, so das man mehr Freude am Anblick der kleinen Schlangen hat.

 

Bei der Aufzucht der Jungtiere gelten die selben Pflegeansprüche wie für die adulten Exemplare. Es ist also dringend wichtig, für viel Wärme und genügend Helligkeit zu sorgen. Eine milde Heizmatte für eine lokal erwärmte Bodenstelle und eine LED Beleuchtung mit dem Farbton Tageslicht (Daylight) ist dafür schon ausreichend. Die erwärmte Bodenstelle sollte unbedingt Temperaturen von bis zu plus 35 Grad Celsius erreichen, wobei jedoch nur ein kleiner Teil im Terrarium gut erwärmte Temperatur am Boden aufweisen soll. Im Sommer, wenn die Tage recht warm sind, sollte die Heizmatte trotzdem eingeschaltet werden. Den als Halbwüsten Bewohner sind sie an sehr warme Lebensräume gewöhnt und eine zu kühle Haltung sorgt dafür, das die Ostafrikanischen Sandboas schlecht fressen, sich nicht wohl fühlen oder sogar krank werden können. Ich wohne in einer Flachdach Wohnung, in dem im Sommer die Tagestemperaturen durchschnittlich konstant plus 30-32 Grad Celsius betragen und Nachts es kaum ein bis zwei Grad kühler wird. Selbst zu dieser Zeit bleibt bei den Zuchttieren tagsüber die Heizmatte in Betrieb. Den die tragenden Weibchen brauchen während der Entwicklung ihres Nachwuchs viel Wärme. Für die ganz kleinen oder noch jungen Jungtieren, ist eine Abschaltung der Heizmatte während der sehr warmen Sommermonate in einer Dachgeschoss Wohnung relativ.  

Erstaufnahme von den zwei Futterverweigerer im Größenvergleich zu einer Walnuss
Erstaufnahme von den zwei Futterverweigerer im Größenvergleich zu einer Walnuss